Großerlach. Der Neubau ist fertig, jetzt fehlen nur noch die Gäste, um das neue Gemeinschafts- und Funktionsgebäude auf der Hellen Platte offiziell zu eröffnen. Doch diese müssen aufgrund der Pandemie leider ausbleiben. Es ist deshalb eine leise Veranstaltung, mit der am Donnerstagmorgen der diakonische Einrichtungsverbund Erlacher Höhe das Gemeinschaftsgebäude in Betrieb nimmt, das zur sozialtherapeutischen Einrichtung Helle Platte in Großerlach-Erlach gehört.
Das Vorhaben, mit dem Gebäude die Integration der therapeutischen Einrichtung ins kommunale Gemeinwesen weiter auszubauen, muss aufgrund von Corona noch eine Weile zurückgestellt werden. Sobald es aber die Situation zulasse und Gemeinschaft wieder bedenkenlos möglich sei, so Erlacher Höhe Vorstand Wolfgang Sartorius, werde man dem inklusiven Gedanken Rechnung tragen. Dann soll der lichtdurchflutete Flachdachbau als Gemeinschaftsgebäude im wahrsten Sinn des Wortes genutzt werden: als Veranstaltungsort für kulturelle Ereignisse wie Lesungen und Ausstellungen, politische Diskussionsrunden, Informationsabende und Vorträge, Treffen von örtlichen Vereinen, kirchlichen Gruppen und Sitzungen des Kirchengemeinderats.
Das Gebäude trägt den Namen „Gute Aussicht.“
Vorerst erfüllt das Gebäude, das mit moderner Medientechnik ausgestattet ist, also ausschließlich seinen grundlegenden Zweck und beherbergt den Speisesaal für die Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitenden der Sozialtherapie Helle Platte. Dort finden suchtkranke Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten Hilfe und Unterstützung. Die alten Räumlichkeiten waren zu klein geworden. Das neue Gebäude bietet endlich ausreichend Platz, helle Räume – und an klaren Tagen einen herrlichen Fernblick bis nach Stuttgart. „Das Gebäude trägt den Namen „Gute Aussicht.“ Die Bedeutung passt wortwörtlich wie im übertragenen Sinne: für die Menschen, die in der Sozialtherapie an neuen Lebensperspektiven arbeiten“, sagte Wolfgang Sartorius.
Mit einem großen Hefezopf in Form eines Schlüssels übergab Sartorius das Gebäude symbolisch an den zukünftigen Hausherrn, den Leiter der Abteilung Sozialtherapeutischen Hilfen Klaus Engler. „Langfristig wird hier neben dem laufenden Betrieb sicher vieles an Kultur und Bildung seinen Platz finden. Besonders glücklich wäre ich, hier einmal einen Gottesdienst im Grünen zu erleben: Die barrierefrei zugängliche Terrasse, die Logistik drumherum und die traumhafte Lage bieten sich dafür an“, so Engler.
Der von Architekt Hermann Wieland entworfene Flachdachbau bietet mit einer Gesamtnutzfläche von 245 Quadratmetern Platz für 50 Personen. Der Neubau und die große Terrasse sind für Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, barrierefrei zugänglich. Das Gemeinschaftsgebäude ist an drei Seiten verglast und teilweise mit Holz verkleidet. Die Räume sind lichtdurchflutet gestaltet. Die Erlacher Höhe hat gut 900.000 Euro in das Bauprojekt investiert. Finanziell unterstützt wurde die Investition durch das Ministerium für Soziales und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg, den Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg sowie Spenden der Aktion Mensch und der Diakonie Württemberg.