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Christof Schaible leitet seit 2009 das Sozialkaufhaus Kommode in Horb.

© Erlacher Höhe

12.11.2020 in Neuigkeiten

Ein Blick hinter die Kulissen in der Kommode Horb: Christof Schaible im Interview

Ein Blick hinter die Kulissen: In einer Interviewreihe möchten wir Mitarbeitende der Erlacher Höhe zu unterschiedlichen Themen erzählen lassen. Diese Woche haben wir uns mit Christof Schaible unterhalten, der das Sozialkaufhaus Kommode Horb von Beginn an mit aufgebaut hat und bis heute leitet.

Herr Schaible, 2020 ist durch die Corona-Pandemie ein ganz besonderes Jahr.
Wie hat sich die Pandemie auf die Arbeit in der Kommode Horb ausgewirkt?

Diesbezüglich habe ich wahrgenommen, dass es bei vielen Menschen, ob Angestellte oder Kunden, eine große Unsicherheit gab. Auch deshalb kam es zu einer starken Lähmung in der Auftragslage. Da wir meist sehr kurzfristige Aufträge mit einer Vorlaufzeit von 2-4 Wochen haben, hat sich das direkt ausgewirkt. In sonstigen Handwerksbetrieben, bei denen die Auftragsbücher schon 3-4 Monate ausgebucht sind, kam das nicht ganz so deutlich an. Möglich, dass auch einige Kunden durch Kurzarbeit oder ausgefallene Urlaubsreisen vieles selber erledigten. Trotzdem sind wir dankbar für das, was wir dennoch durchführen konnten und es bis jetzt „nur“ ein blaues Auge war.

Sie sind schon seit 2008 bei der Erlacher Höhe, haben die Kommode Horb seit Beginn mit aufgebaut und leiten diese. Was waren für Sie besonders prägende Erlebnisse und Erfahrungen im Alltag als Arbeitsanleiter und im Umgang mit Kundinnen und Kunden?

Da könnte man vieles erzählen von tragischen Schicksalsschlägen, die wir mitbekamen, über gut gelungene Aufträge mit zufriedenen Kunden bis zu vielen dauerhaften Freundschaften, die entstanden sind.

Allen Leuten recht getan - wissen wir, das geht nicht. Dennoch habe ich erlebt, dass wenn man zu seinen Schwächen steht und auch Fehler eingesteht, das von vielen Kunden und auch Mitarbeitern geschätzt wird und trotzdem etwas Positives hängen bleibt.

Sie sind ein Mann, der häufig seine Verwurzelung im christlichen Glauben betont. Was bedeutet Ihr Glaube für Ihre Arbeit?

Oft werde ich gefragt, wie ich das alles schaffen kann und (scheinbar) immer ruhig bleiben kann. Dann gebe ich immer zur Antwort, dass ich das ohne meine feste Verwurzelung in meinem Gott nicht machen könnte. Er ist meine Kraft, meine Hoffnung und meine Sicherheit. Ich komme oft an meine Grenzen und weiß nicht wie ich meine Aufgaben bewältigen soll, wie es weitergeht.

Dies stellt mir die Abhängigkeit von meinem Herrn vor Augen. Gleichzeitig habe ich auch einen Platz, wo ich hingehen kann, Frust und Sorge loswerde und weiß, dass Jesus mein Versorger ist und auch die Verantwortung über mein Leben und auch über die Kommode hat.

Welche Wünsche haben Sie für Ihre Zukunft?

Zunächst einmal bin ich sehr dankbar für die Erlacher Höhe, und dass ich hier arbeiten darf!
So wünsche ich mir für die Erlacher Höhe weiterhin gutes Gelingen und Gottes Segen für die Aufgaben!
Für mich wünsche ich mir, dass ich für Kunden, Angestellte und Betreute weiter ein Wegbegleiter sein darf und Menschen an der Hoffnung, die Jesus mir schenkt, teilhaben lassen kann.

Christof Schaible leitet seit 2009 die Kommode in Horb und begegnet täglich auch ganz besonderen Menschen. Im Sozialkaufhaus wird Gebrauchtes günstig an Menschen mit schmalem Geldbeutel verkauft, aber auch Sammlerstücke und Flohmarktartikel gibt es dort. Neben dem Verkauf bietet die Kommode Dienstleistungen rund um Haus und Garten, aber auch Umzugshilfen und Transporte. Im Sozialkaufhaus sind vor allem langzeitarbeitslose Menschen beschäftigt, die durch ihre Mitarbeit in ihren Fähigkeiten bestärkt und weiterqualifiziert werden und dadurch berufliche Teilhabe und Wertschätzung erfahren. Auch ehrenamtlich Mitarbeitende sind herzlich willkommen.