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"Wieder ein Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein, ist ein Wert an sich" (Symbolbild).

20.12.2021 in Pressemitteilungen

Förderprogramm unterstützt Teilhabe langzeitarbeitsloser Menschen

Um zu gewährleisten, dass im Rahmen des sogenannten Teilhabechancengesetzes geförderten Beschäftigungsverhältnisse trotz der Corona-Pandemie fortgeführt werden können, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg das Förderprogramm „Teilhabe fördern“ aufgelegt.

Großerlach/Rems-Murr-Kreis/Kreis Calw/Kreis Freudenstadt/Kreis Schwäbisch Hall/Enzkreis. Je länger man aus dem Job draußen ist, desto schwerer ist der Weg zurück. Menschen, die viele Jahre lang arbeitslos waren, sind aus diesem Grund bei ihrem Wiedereintritt in die Arbeitswelt besonders gut bei einem gemeinnützigen Beschäftigungsträger oder öffentlichen Arbeitgeber aufgehoben. Diese bieten einen geschützten Rahmen, in dem die Menschen individuell unterstützt und Schritt für Schritt an den allgemeinen Arbeitsmarkt herangeführt werden können.

Um zu gewährleisten, dass diese im Rahmen des sogenannten Teilhabechancengesetzes geförderten Beschäftigungsverhältnisse trotz der Corona-Pandemie fortgeführt werden können, hat das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg das Förderprogramm „Teilhabe fördern“ aufgelegt. Der Diakonieverbund DORNAHOF & ERLACHER HÖHE e. V. hat an der Ausschreibung teilgenommen und Mitte November 2021 die Bewilligung erhalten. Damit erhält der Einrichtungsverbund Erlacher Höhe, der aktuell in den Landkreisen Rems-Murr, Calw, Freudenstadt, Schwäbisch Hall und dem Enzkreis langzeitarbeitslose Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, einen monatlichen Zuschuss für jeden Beschäftigten. Finanziert wird das Förderprogramm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds zur Unterstützung der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der Coronapandemie (REACT-EU).

Wer fünf Jahre oder länger raus aus dem Job ist, benötigt intensive Unterstützung

„Gerade Menschen, die schon sehr lange raus aus dem Job sind, fünf Jahre oder länger, benötigen intensive Unterstützung“, erzählt Andreas Reichstein, Leiter der Abteilung Calw-Nagold der Erlacher Höhe. „Es geht um Stabilisierung, Tagesstruktur und das Aufbauen von Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Auf Seiten unserer Arbeitsanleiterinnen und Arbeitsanleiter erfordert dies viel Zeit.“ Der Zuschuss aus dem Förderprogramm „Teilhabe fördern“ helfe, diese zusätzlichen Betreuungskosten zu refinanzieren. Die Beschäftigung finde vor allem im Bereich der Arbeitshilfen statt, als Fahrer im Sozialkaufhaus, um Lebensmittelspenden abzuholen, im hauswirtschaftlichen Bereich oder bei externen handwerklichen Dienstleistungen wie Entrümpelungen und Grünarbeiten.

Die mittel- bis langfristigen Ziele der Teilhabe am Arbeitsmarkt sind der Übergang in eine ungeförderte Beschäftigung, die Beendigung der Langzeitarbeitslosigkeit und das Ermöglichen neuer beruflicher Perspektiven. Grundlegend gehe es aber um die soziale Teilhabe der Betroffenen, unterstreicht Reichstein. Diese sei ohne Arbeit, ohne eine sinnstiftende Aufgabe, kaum möglich. „Wieder ein Teil des gesellschaftlichen Lebens zu sein, Kolleginnen und Kollegen zu haben, Lohn zu bekommen, ist ein Wert an sich und wichtig für die Menschen.“