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27.08.2019 in Pressemitteilungen

Erlacher Höhe fordert verstärkte Investitionen in den sozialen Mietwohnungsbau

Aktuellen Medienberichten zufolge steuert der deutsche Staat trotz drohender Rezession das sechste Jahr in Folge auf einen riesigen Haushaltsüberschuss zu. Für Wolfgang Sartorius, Vorstand der Erlacher Höhe, ist diese Nachricht Anlass, die Regierungskoalition zu einem Umdenken in der Wohnungsbaupolitik aufzufordern.

Großerlach. Aktuellen Medienberichten zufolge steuert der deutsche Staat trotz drohender Rezession das sechste Jahr in Folge auf einen riesigen Haushaltsüberschuss zu. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, haben Bund, Länder und Kommunen im ersten Halbjahr 45,3 Milliarden Euro mehr eingenommen, als sie ausgaben.

Für Wolfgang Sartorius, Vorstand der Erlacher Höhe, ist diese gute Nachricht Anlass, die Regierungskoalition zu einem Umdenken in der Wohnungsbaupolitik aufzufordern: "Wohnungsnot ist eines der drängendsten, sozialen Probleme unserer Zeit. Sie ist auch entstanden, weil der soziale Mietwohnungsbau über zwei Jahrzehnte sträflich vernachlässigt wurde. Nun gibt es die Chance, hier umzusteuern und so dafür zu sorgen, dass in Ballungsgebieten, aber auch in den prosperierenden ländlichen Regionen genügend Sozialwohnungen gebaut werden, damit der hemmungslose Preisanstieg bei den Mieten durchbrochen und Wohnen wieder bezahlbar wird."

Dieser Forderung der diakonischen Einrichtung liegen harte Fakten zu Grunde. Im vergangenen Jahr sind deutlich mehr Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen weggefallen, als neu gebaut wurden. So gab es zum Jahresende 2018 fast 42.500 Sozialwohnungen weniger als noch ein Jahr zuvor, das ist ein Minus von 3,5 Prozent. 2018 wurden bundesweit lediglich 27.040 geförderte Sozialwohnungen neu gebaut. Nach Einschätzung des Mieterbundes wären jährlich aber rund 80.000 zusätzliche Sozialwohnungen nötig, um den Bedarf zu decken. Dafür hatte der Bund rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt.

Wolfgang Sartorius: "Nun ist die reale Chance gegeben, diesen Betrag um weitere drei Milliarden Euro aufzustocken und so tatsächlich die Bedarfsgröße von 80.000 Wohnungen pro Jahr zu erreichen. Damit könnte nicht nur vielen Menschen ihre Sorgen um die Frage, wir sie künftig noch wohnen können, genommen werden. Da Wohnungen in unserem Land - anders als Konsumgüter wir Bekleidung oder Autos - nicht an jedem x-beliebigen Ort der Welt herzustellen sind, könnte dies zugleich ein wirksamer Einstieg in Gegenmaßnahmen zur angekündigten Rezession in exportorientierten Branchen sein.

Pressespiegel

Stuttgarter Zeitung
Geld allein löst das Problem nicht