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16.08.2021 in Pressemitteilungen

Neue Fachstelle zur Wohnungssicherung für Schorndorf

Gemeinsam gegen drohenden Wohnungsverlust: Die neue Fachstelle zur Wohnungssicherung für Schorndorf startet zum 1. September.

Großerlach/Schorndorf. Die Erlacher Höhe richtet mit Mitteln der Aktion Mensch für fünf Jahre eine Fachstelle zur Wohnungssicherung für Schorndorf ein. Ziel der Fachstelle, die zum 1. September startet, ist es, drohenden Wohnungsverlust zu verhindern. Damit ist die Fachstelle in einer bisherigen Hilfe-Lücke tätig mit einer Zielgruppe, die bisher nicht in dieser vernetzten Form Unterstützung erhalten konnte. Die Fachstelle berät und unterstützt die Mieterinnen und Mieter in gefährdeten Mietverhältnissen und versucht die Personen und Haushalte frühzeitig zu erreichen. Aufsuchende Hilfe ist dabei unentbehrlich, insbesondere durch Hausbesuche. Die Stadt Schorndorf beteiligt sich bei den Sachkosten und stellt für diese Fachstelle die Räumlichkeiten beim städtischen Fachbereich „Familie und Soziales“ in der Karlstraße 15 zur Verfügung. Dort wird es wöchentliche Beratungszeiten geben.

Frühzeitige Unterstützung in Wohnungsnotfällen

„Ich bin froh und glücklich, dass sich die Erlacher Höhe diesem zentralen Thema unserer Stadtgesellschaft annimmt, der Vermeidung von Obdachlosigkeit und Wohnungsverlust. Und ich freue mich sehr, dass wir das gemeinsam angehen“, betont Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Dass dies ein drängendes Thema ist, zeigten auch die Entwicklungen der vergangenen Jahre, erklärt Christian Bergmann, Fachbereichsleiter „Familien und Soziales“: „Haben wir im Jahr 2015 noch rund 25 Menschen in Einrichtungen untergebracht, waren es 2017 rund 50 und 2019 bereits 65.“ Aktuell gehen die Verwaltung und die Erlacher Höhe davon aus, dass es mindestens 50 Fälle im Jahr geben wird, welche von der Fachstelle beraten werden. Und in eine solche Notlage zu geraten, könne unter Umständen ganz schnell gehen, wie der Geschäftsführende Vorstand der Erlacher Höhe, Wolfgang Sartorius, beschreibt: „Das kann die Kündigung der Wohnung wegen Eigenbedarf seitens des Vermieters sein und schon gerät eine Familie in die schwierige Lage, schnell eine neue Wohnung finden zu müssen.“ Die Fachstelle als Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen sozial-, wohnungs- und ordnungspolitischen Verwaltungsbereichen solle in solchen Notlagen frühzeitig unterstützen. Dazu gehöre: die Beratung bei Rückstand der Mietzahlungen, bei Kündigungen von Wohnungen, bei Räumungsklagen und Zwangsräumungen. Die unterstützende Beratung bei der Wohnungssuche, beim Umgang mit Ämtern und Behörden, bei der Antragsstellung für Sozialwohnungen und Wohnungsgeld. Dass eine solche Fachstelle eine enorme Wirkung erzielen kann, zeige das Beispiel der Stadt Ludwigsburg, wie Anton Heiser, Abteilungsleiter der Erlacher Höhe, deutlich macht: „80 Prozent der Beratungen der dortigen Fachstelle konnten Obdachlosigkeit abwenden.“ Wichtig sei es, die Betroffenen schnell und direkt zu erreichen. Deshalb ist die aufsuchende Arbeit neben den Beratungszeiten in der Karlstraße eine zentrale Aufgabe der Fachstelle – und die Vernetzung. „Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger, die Vermieterinnen und Vermieter, die städtischen Einrichtungen, die freien Träger als Multiplikatoren, man muss uns als Fachstelle kennen, damit wir helfen können“, betont Heiser. Denn, und das macht Wolfgang Sartorius nochmals ganz deutlich: „Wenn es uns gelingt, den Wohnungsverlust und die Obdachlosigkeit zu vermeiden, dann ersparen wir den Betroffenen viel menschliches Leid.“

Die Fachstelle in der Karlstraße 15 in Schorndorf startet zum 1. September und ist per E-Mail an fachstelle-ahrm@erlacher-hoehe.de zu erreichen. Die Ansprechpartnerinnen sind Christina Spaich und Jasmin Frank-Leistner, sie teilen sich eine 0,7-Prozent-Stelle. „Aktion Mensch“ finanziert mit 270.000 Euro 90 Prozent der in den fünf Jahren anfallenden Personalkosten von 300.000 Euro, die Erlacher Höhe finanziert 30.000 Euro. Mit rund 8.000 Euro pro Jahr beteiligt sich die Stadt Schorndorf.

Ansprechpartnerin Stadt Schorndorf:
Nicole Amolsch
Pressesprecherin Stadt Schorndorf
Marktplatz 1, 73614 Schorndorf
Telefon 07181 602 1010
Nicole.Amolsch@Schorndorf.de
www.schorndorf.de